Im Herbst 2019 erreichte viele Patienten eine unangenehme Nachricht. Und zwar sind Datensätze von mehr als 50 Millionen Patienten aus 50 verschiedenen Ländern in das Netz gelangt. Doch was genau löste dieses Übel aus?
Sowohl personenbezogene Daten wie Name, Anschrift, Alter und Herkunft als auch die intimsten Daten, wie zu Beispiel Computer- und MRT-Aufnahmen von Patienten, sind frei zugänglich im Internet vorzufinden. Laut einer gemeinsamen Auswertung des US-amerikanischen Rechercheportals „ProPublica“ und des Bayerischen Rundfunks befinden sich unter den Betroffenen auch über mehrere Tausend Deutsche. Ein kleiner Fehler beim Speichern oder beim Einlesen der Informationen und Aufnahmen genügt in den meisten Fällen schon aus, um schwerwiegende Folgen zu verursachen. Dieser Fehler wird zum Großteil von Fehlkonfigurationen der Rechner oder ungeschützten Webservern des „Picture Archiving and Communication System“ (PACS) verursacht. Das PACS ist ein Server, welcher häufig für die Archivierung von Bildern genutzt wird. Wie unsicher dieser Server sein kann wurde im Jahre 2016 von Olek Piankyh, einem Professor für Radiologie an der Harvard Medical School, erkannt. Denn Olek Piankyh führte eine Studie zu ungeschützten PACS-Servern durch, welche die Folgen der ungesicherten und ungeschützten medizinischen Geräte umfasste. Bis zu diesem Jahr wurde dieses Thema des Datenschutzes nicht genügend berücksichtigt und vor allem jedoch wurde nicht in Betracht gezogen, welche schwerwiegende Folgen ungesicherte Server für Patienten und Ärzte mit sich bringen können.