In den letzten zwei Jahren kam es immer häufiger zu Beschwerden bezüglich des
Online-Bankings. Viele Kunden berichten von Problemen, die sich häufen. Neben Problemen wie des erschwerten Zugangs zum Onlinebanking und Buchungen, welche von einem Moment auf den anderen verschwinden sollen, berichteten einige Kunden auch von Einsichten in fremde Bankkonten. Online-Banking war für viele eine Erleichterung, aber neben den Vorteilen haben sich auch viele Nachteile ergeben.
Anfang September dieses Jahres berichtete bereits der Informationsdienst Finanz-Szene von Problemen, welche sich bei der Postbank ereignet haben sollen. Denn das Umstellen auf die Zahlungsrichtlinie PSD2 soll bereits bei der Postbank für Probleme gesorgt haben und den Vorgang um einiges erschwert haben.
Auch der Banken- und Finanzaufsicht „Bafin“ fielen die vielen Störfälle bereits auf, nachdem ca. 500 IT-Sicherheitsvorfälle gemeldet wurden. Die Vorfälle seien im Vergleich zu den Vorfällen, die sich bei der Commerzbank und der Direktbank ereignet haben, von geringer Auswirkung. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Ursache für die vielen IT-Störfälle weiterhin umstritten ist.
Jens Obermöller, der Gruppenleiter der Gruppe IT-Aufsicht, ist der Meinung, dass der Grund für die vielen IT-Störfälle die veralteten Systeme seien, denen es an grundlegenden Themen fehlen würde. Die veralteten Systeme sollen auch die Wartungsarbeiten behindern.
Felix Hufeld, der Präsident der Bafin, ist jedoch anderer Meinung. Er ist der Ansicht, dass die neu eingeführten Prozesse zu Problemen führen würden. Denn aufgrund der zunehmenden Abhängigkeit von anderen Systemen wird durch einen Fehler, welcher vor einigen Jahren möglicherweise bereits begangen wurde, heute eine andere Folge ausgelöst. Das System sei viel stärker vernetzt und somit seien die Probleme, nach Felix Hufeld, nicht auf ein schwaches IT-System zurückzuführen, sondern auf die starke Vernetzung der Systeme miteinander. Eine weitere Folge dieser starken Vernetzung ist, dass eine sehr aufmerksame Überlegung bei jedem Schritt nötig ist. Ein unüberlegtes Handeln könnte eine Folge für andere IT-Server bedeuten, welche sich im schlimmsten Fall bei den Endnutzern bemerkbar machen könnte.
Die Modernisierung und die damit verbundene Lösung für die Störfälle würde, aufgrund der starken Vernetzungen, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
Von Sanktionierungen rät Felix Hufeld, der Präsident der Banken- und Finanzaufsicht „Bafin“, ab. Sanktionierungen seien wohl nur dann nötig, wenn die Fehler nicht aufgehoben werden und im schlimmsten Fall regelmäßig auftauchen.
Eine positive Folge bringen Störfälle wie diese jedoch mit sich. Und zwar sorgen sie dafür, dass das Thema „IT-Sicherheit“ nun Schwerpunkt bei Vor-Ort-Prüfungen der Bafin und Bankenaufsehern der Europäischen Zentralbank (EZB) ist.