Bewegungsdaten von Handykunden sollen verkauft werden

bildDer spanische Konzern Telefonica will die Bewegungsdaten seiner Kunden vermarkten. Dies könnte auch die deutsche Tochter O2 und deren Kunden betreffen. Der hochverschuldete Telekom-Konzern will scheinbar auf diese Weise seine hohe Verschuldung reduzieren. Die begehrten Bewegungsdaten finden in der Wirtschaft dankende Abnehmer.

Telefonica hat zu diesem Zwecke eigens eine neue Tochtergesellschaft Telefonica Dynamic Insights gegründet. Laut tagesschau.de wirbt die Firma im Internet in einem Werbefilm mit den Wort: „Mit Telefónica Dynamic Insights können Sie ab jetzt sehen, wohin sich Kunden bewegen, während sie sich bewegen. Sie erfahren, wo Ihre potenziellen Kunden wirklich sind, wann sie da sind – und wie oft.“
Die Bewegungsdaten sollen zusätzlich mit Bestandsdaten, wie z.B: Alter und Geschlecht, angereichert werden.

Zunächst solle das Projekt in England starten und dann in Deutschland eingeführt werden. Laut focus.de sagte ein Sprecher, der Datenschutz müsse zu hundert Prozent eingehalten werden. Die Daten sollen anonymisiert verarbeitet werden.
Ohne eine Anonymisierung wäre dies in Deutschland gar nicht möglich.

Wenn hingegen die Daten nicht anonymisiert würden, sondern lediglich pseudonymisiert würden, wäre diese ein deutlicher Unterschied. Das Bundesdatenschutzgesetz definiert diese beiden Sachverhalte explizit.

Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) äußerte hierzu auf Twitter, man solle der Werbenutzung der Standortdaten wiedersprechen (oder gleich den Vertrag kündigen). Später twitterte er, wenn O2 jetzt von Kunden ordentlich und öffentlich Feuer bekämen, würden sich die anderen Operator überlegen, ob sie auch diesen Schritt gingen.