Das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport informiert über einen tückischen Betrugs-versuch: In Niederlassungen eines niedersächsischen Unternehmens gingen Anrufe eines ver-meintlichen Geschäftsführers ein. Obwohl die Telefonnummer eines echten Geschäftsführers an-gezeigt wurde, fiel den betroffenen Mitarbeitern rechtzeitig auf, dass es sich um einen versuchten Betrug handelte. Glücklicherweise konnte der Angriff der unbekannten Täter folglich abgewehrt werden.
Hintergrund dieser Strategie ist die Möglichkeit, den Telefonanschluss im Rahmen der IP-Telefonie dahingehend zu manipulieren, dass dem Angerufenen irgendeine Nummer angezeigt wird. So können Betrüger vor ahnungslosen Opfern den Schein erwecken, es wäre beispielsweise ein Poli-zist, ein Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung, Verbraucherzentrale, anderer Einrichtun-gen und Unternehmen oder ein eigener Vorgesetzter am anderen Ende der Leitung. In Wirklichkeit wird allerdings versucht, wertvolle Daten zu entwenden. Diese können unmittelbar einen Vermö-genswert darstellen oder zur Vorbereitung weiterer dubioser Angriffe genutzt werden.
Neu ist diese Betrugsmasche nicht, die technischen Möglichkeiten existieren schon lange und ha-ben für Betrüger durchaus zu Erfolgen geführt. Falls Sie das Gefühl haben, Opfer eines Angriffs dieser Art zu sein, sollten Sie die betreffende Nummer anrufen und dabei nicht die Rückruffunkti-on Ihres Telefons benutzen. Geben Sie die Nummer manuell ein, sonst könnten Sie eventuell wie-der beim Angreifer landen.
Im Allgemeinen ist Folgendes zu beachten:
- Öffentliche Einrichtungen und seriöse Unternehmen fordern nicht aus heiterem Himmel tele-fonisch zur Zahlung auf und geben Ihnen insbesondere keine ausländischen Konten durch.
- Geben Sie niemals und unter gar keinen Umständen Kontodaten, Passwörter oder andere schützenswerte Informationen telefonisch weiter.
- Ein Unbekannter sollte niemals Fernzugriff auf Ihre Geräte erhalten.
- Die angezeigte Rufnummer ist manipulierbar und sollte Ihnen nicht das Gefühl von Sicherheit geben.
- Fragen Sie im Zweifelsfall lieber bei der betreffenden Einrichtung nach und verifizieren Sie die Richtigkeit des geschilderten Sachverhalts.
- Notieren Sie sich die Eckdaten des Anrufs (Zeit, Dauer, Thema, Name, genannte Kontodaten etc.) und setzen Sie sich mit der Polizei in Verbindung.
Wirkt eine Situation seltsam, ist sie das wahrscheinlich auch. Lassen Sie insbesondere im Geschäfts-verkehr Vorsicht walten, damit sie nicht auf Nachsicht hoffen müssen und seien sie sich der Bedeu-tung sensibler Informationen stets bewusst.