Google bietet viele Tools an, die einfach zu nutzen sind und tolle Features haben. Und das alles kostenlos. Ist klasse!?
Ist das wirklich klasse?
Was passiert wenn ich Google-Fonts in meine Webseite einbinde?
Der Besucher der Webseite ruft eine Internetadresse auf. Neben den deutlich sichtbaren Inhalten werden im Hintergrund weitere Daten geladen. Unter anderem die Google-Fonts. Die Google-Fonts werden direkt von einem Google_Server geladen. Damit dies geschehen kann, sendet der Browser des Webseitenbesuchers (User)eine Anfrage an den Google-Server. Gemeinsam mit dieser Anfrage werden viele weitere Informationen an den Google-Server gesendet. Dies geschieht automatisch – bei jedem Seitenaufruf.
Welche Daten werden Google übertragen?
Es gibt Daten, die nicht so “dramatisch” sind:
- Name des verwendeten Browsers
- Version des Browsers
- Webseite von der die Anfrage ausgelöst wurde
- Betriebssystem des Users
- Bildschirmauflösung des Users
Und es gibt natürlich auch spannendere Informationen:
- IP-Adresse des Users
- Spracheinstellungen des Browser bzw. des Betriebssystems, dass der User nutzt
Mit der IP-Adresse kann der (ungefähre) Standort des Users ermittelt werden. Zu den oben genannten Daten kommen noch eine Reihe weiterer Daten hinzu.
Hat man nur eines dieser Daten, ist es sicherlich unkritisch. Mit der Vielzahl der Daten werden teilweise “Fingerabdrücke” (Fingerprint) gemacht. Mit diesen Fingerabdrücken kann man einen User recht ein wiedererkennen. Weiterhin besteht die Möglichkeit einen Cookie zu setzen.
Welche Auswirkungen kann das haben?
Mit Hilfe der Daten, die vom Browser an Google übermittelt werden, wenn man Google-Fonts nutzt, kann Google das Profil des Users erweitern.
Es gibt Menschen, die sagen: “Es ist mir doch egal, was Google über mich weiß.”
Google sammelt eine riesige Menge an Daten. Keiner weiß, wer alles Zugriff auf diese Daten und Profile hat. Keiner kann sagen, ob sich nicht vielleicht in der Zukunft das politische System ändert und vielleicht, die Daten, die im Internet gesammelt werden, genutzt werden, um bestimmte Menschen “rauszufiltern” oder zu verfolgen.
Facebook und Google können mit der Menge Ihrer Daten und Profile sagen, ob ein Mensch schwul ist, welche politischen Interessen er verfolgt, welche Freundeskreise er hat.
Google ist dabei noch einen Schritt weiter als Facebook. Mit Android, dem Betriebssystem von Google für Smartphones, weiß Google noch viel viel mehr und kann die anonymen Daten mit echten Daten des Handy verknüpfen und kennt dadurch auch die Klarnamen von Menschen, die sich im Internet sonst nur anonym bewegen.
Inwieweit Google die oben beschriebenen Daten für ein Tracking nutzt, kann man als Außenstehender nicht beurteilen. Es besteht die Möglichkeit und sie ist nicht unwahrscheinlich. Immerhin stellt Google eine Reihe von Webserver bereit, um die Google-Fonts an die vielen, vielen Webseiten und deren User auszuliefern. Das kostet eine Menge Geld (für einen kostenlosen Service). Wo ist also die Gegenleistung? Bezahlen wir mit unseren Daten bzw. mit den Daten unserer User?
Google-Fonts und WordPress
Mit der Version 3.8 haben die Entwickler von WordPress die Google-Fonts in die Administrationsoberfläche und viele kostenlose Themes eingebunden. Dies wurde mit der Version 4.6 geändert.
Aus dem Bericht von xwolf soll es somit für Google möglich sein, zu erfahren, wer Administrator eines WordPressblogs ist und wer beispielsweise “nur” Redakteur.
Wie kann man Google-Fonts aus WordPress verbannen?
Zum einen kann man das Plugin Autoptimize in WordPress einbinden. Hiermit kann man alle Webfonts von Google entfernen.
Dies kann man hinnehmen – für mehr Datenschutz!
Wenn man unbedingt eine der Google-Schriftarten auf seiner Webseite nutzen möchte, kann kann man diese auch dierekt auf der Webseite einbinden. HIerzu geht man auf die Webseite von Google. Dort kann man sich die kostenlosen Schriftarten herunterladen, mit FTP auf den eigenen Server laden. Dann passt man noch die CSS entsprechend und …schwupps… ist man fertig.